SPD fordert mehr Respekt für Gewerkschaften – Marquardt will Reformen, um Arbeitsbedingungen in der Sozialverwaltung zu verbessern

admin

07.03.2018 \|
Die SPD-Fraktion hat die Reaktion von Sozialdezernentin Barbara Akdeniz
(Bündnis 90/Die Grünen) auf die berechtigte Kritik der Gewerkschaft
ver.di zurückgewiesen.

Ver.di hat das schlechte Arbeitsklima und die Überarbeitung von
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Sozialverwaltung angeprangert. Die
Dezernentin als Verantwortliche degradierte die Kritik zu
„Unterstellungen“ und sprach der Gewerkschaft ab, ihr ginge es nicht um
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Statt die Probleme zu ignorieren,
fordert die SPD Reformmaßnahmen in der Sozialverwaltung, um die
Beschäftigten zu entlasten.

„Die Reaktion der Dezernentin ist unangebracht und zeugt von wenig
Respekt vor der Arbeitnehmervertretung“, sagt die sozialpolitische
Sprecherin Anne Marquardt. „Gewerkschaften sind für die Arbeitswelt
enorm wichtig. Seit 170 Jahren treten Gewerkschaften für die Interessen
der Beschäftigten ein und tragen sie in die Öffentlichkeit. Kritik an
der eigenen Amtsführung als politische Kampagne abzutun, wird die
Arbeitsbedingungen in der Sozialverwaltung nicht verbessern. Die
Beschäftigten leisten wichtige Arbeit und müssen von der Dezernentin in
ihren Anliegen endlich ernst genommen werden!“

Die Überlastung der Sozialverwaltung wird für Familien in Darmstadt
bereits bemerkbar. „Gerade im Bereich der Kindertagesstätten und des
Jugendamtes spüren Familien die Überlastung der Beschäftigten bereits
jetzt“, so Marquardt weiter. Die Besuche im Rahmen des Programms ‚Kinder
schützen – Familien fördern‘ sollen laut im besten Fall in den ersten
Lebensmonaten des Babys stattfinden. „Heute dauert es bis zu neun
Monate, bis Familien einen Termin bekommen“, kritisiert Marquardt. „Wenn
es in der Familie Probleme gibt oder die Mutter sich Unterstützung
wünscht, kommt die so wichtige Beratung viel zu spät.“

Die SPD fordert die Sozialdezernentin auf, die Kritik von ver.di ernst
zu nehmen und Reformmaßnahmen einzuleiten. „Zu wenig Beschäftigte für zu
viel Arbeit – in der Sozialverwaltung gibt es ein strukturelles Problem.
Wenn dann jemand krank wird, bleibt die Arbeit liegen oder die
Kolleginnen und Kollegen müssen noch mehr leisten. Das kann nicht das
Ziel einer modernen und bürgernahen Stadtverwaltung sein. Ein
mitarbeiterorientierter Führungsstil ist genauso wichtig wie
Fachkompetenz“, sagt Marquardt.